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Unser Beileid gilt den Anghörigen des heute in der Leo-Sternbach-Straße/ Sonderburger Straße getöteten Radfahrers. Der 58-jährige wurde beim Überqueren der Leo-Sternbach-Straße von einem Fahrer eines Sattelschleppers erfasst und überrollt [1]. Der Radfahrer starb noch am Unfallort.


Bildquelle: QEM


Die Stelle des Unfalls könnte Sinnbild einer verfehlten Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte sein: - der Radweg ist weder farblich hervorgehoben noch baulich getrennt - es gibt keine Warnstäbe an der Kreuzung, die auf den Radverkehr hinweisen, wie sie z. B. in den Niederlanden üblich sind - die Kurvenführung ist ohne Poller gestaltet, so dass dort vermutlich regelmäßig LKWs über den Gehweg fahren dürften - wie gefährlich das für Fuss- und Radverkehr ist, verdeutlicht dieser Unfall - verwitterte Markierungen (auch hier wird kein bzw. das falsche Signal gesetzt) - es gibt 3 Autospuren, aber Rad- und Fussverkehr müssen sich einen schmalen Streifen teilen und dieser ist auch noch als Zwei-Richtungs-Radweg ausgelegt

- einen Spiegel, der es dem Kfz-Verkehr ermöglichen würde, einen besseren Blick auf den Radweg zu haben, gibt es nicht

- die Radler sollten früher grün bekommen, damit sie vor den LKW passieren können bzw. besser gesehen werden (aktuell schalten beide Ampel parallel auf grün) Anstatt den Radweg auf der Kreuzung zu erhöhen und farblich zu markieren, womit sowohl ein optischer Hinweis, wie auch eine physische Schwelle gesetzt wäre, wurde hier der Radweg auf Straßenniveau abgesenkt. Das Denkmuster dahinter ist klar: dem Autoverkehr wird oberste Priorität eingeräumt. Alle anderen Fortbewegungsarten haben sich unterzuordnen. Die Verkehrsplaner bleiben anonym, aber sie haben an diesem völlig überflüssigem Tod eines Menschen eine Mitschuld.

Wie lange wollen und können wir das noch hinnehmen, dass schwächere Verkehrsteilnehmer übersehen und sogar getötet werden? Es reicht!


Quelle





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Die Stadt Mannheim definiert und plant innerhalb der nächsten 12 Monate ein stadtweites Netz aus Hauptradrouten für den Alltagsradverkehr. Dieses soll spinnennetzartig alle Stadtteile untereinander, als auch mit der Innenstadt verbinden. Diese Radrouten sind mindestens 2,50 m breit (Zweirichtungsradwege 4 m) und vom Fuß- und KFZ-Verkehr baulich getrennt, durchgängig glatt asphaltiert sowie auf einem einheitlichen Höhenniveau geführt.


Im Anschluss an die Planungsphase sind jährlich 15 km des Hauptradroutennetzes auf diesen Standard zu bringen. Dafür benötigte Flächen werden nicht auf Kosten von Fußverkehrs-, Schienenverkehrs- oder Grünflächen gewonnen.

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Ein Auto fähr in Mannheim illegal durch die Fahrradstraße E1 E2, die im Rahmen des Verkehrsversuchs 2022 eingerichtet wurde.
Fahrradstraße Mannheim E1 - E2 mit unzulässigem Kfz-Verkehr

Der QuadRadEntscheid Mannheim setzt sich für klimagerechte Mobilität, mehr Raum für Menschen und mehr Lebensqualität, dem Ausbau von Fuß- und Radverkehr sowie für eine autoarme Innenstadt ein. Laut einem Artikel im Mannheimer Morgen vom 21.04.2022 fordern Gewerbetreibende den Abbruch des Verkehrsversuches. Doch folgende positive Aspekte blieben unerwähnt:


Bisher verstopfte überwiegend der Durchgangsverkehr die Fressgasse. Doch dieser Stau kauft nichts, er blockiert lediglich die Zufahrt zu den Parkhäusern. Kund*innen kommen ohne den Durchgangsverkehr nun schneller ins Parkhaus. Davon profitieren nicht nur Anwohnende, auch werden Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad deutlich angenehmer, sicherer und dadurch attraktiver.


Das zeigt sich in Berlin, wo letztes Jahr nahe "Unter den Linden" die Friedrichstraße autofrei umgestaltet wurde. Die Berliner Zeitung teilte am 28.03.2022 mit [1], dass knapp sechs Monate nach Beginn des Projekts 65 % mehr Personen auf der Friedrichstraße unterwegs sind. Zudem weisen die Daten darauf hin, dass Personen, die die Friedrichstraße passieren, länger auf ihr verweilen und es sich nun öfter um Einwohner*innen handelt als zuvor. Das sei besonders für Restaurants und Geschäfte bedeutsam.

Schon im Zwischenbericht hatten Verkehrsverwaltung und der Bezirk Mitte ein positives Fazit gezogen. Passant:innen hätten die Sperrung der Straße demnach überwiegend positiv bewertet. Vier von fünf Befragten hätten sich für eine dauerhafte Sperrung ausgesprochen. [...] "Fußgängerzonen können eine Bereicherung für die Stadt sein. Dafür müssen sie mit dem Handel und Anliegern abgestimmt, städtebaulich einladend, in ein Verkehrskonzept eingebunden und mit einem Konzept für den öffentlichen Raum verbunden sein“, sagte Reifschneider. [2]

Die Verkehrsreduzierung in Mannheim ist eines von 8 Zielen des QuadRadEntscheids Mannheim: "In allen Stadtteilen werden in zentraler Lage Quartiersplätze zur Nutzung durch den Fußverkehr umgestaltet. Dabei sorgen Bepflanzung und Sitzgelegenheiten für einen attraktiven Aufenthalt."


Weniger Verkehr bedeutet eine höhere Aufenthaltsqualität in der Stadt und Kund*innen werden sich dort länger aufhalten und kauffreudiger sein. Wir unterstützen die Fortführung des Verkehrsversuches. Zudem begrüßen wir den konstruktiven Dialog der Stadt mit den Gewerbetreibenden, um die Attraktivität der Fressgasse zu erhöhen.


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