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Im Mai 2022 begann die Stimmensammlung für unser Bürgerbegehren für bessere Rad- und Fußinfrastruktur in Mannheim. Wir blicken zurück auf viele Aktionen und tausende Unterhaltungen mit interessierten Mannheimer*innen. Unserer Höhepunkt war die Lotsenaktion für Grundschüler*innen auf Franklin. Leider weigert sich die Stadtentwicklungsgesellschaft weiterhin, dort eine sichere Lösung im Sinne der Fußgänger*innen zu schaffen. Lediglich ein Schild "Achtung Schulkinder" soll nun aufgestellt werden.



Quelle: Mario-K/Pixabay.com


Umso wichtiger ist es, weiterhin für sichere Infrastrukur in Mannheim zu trommeln.

Beim Frühlingsempfang 2022 und beim Neujahrsempfang im Januar 2023 im Rosengarten haben uns viele Interessent*innen besucht. Unsere Gruppe an Menschen, die sich für bessere Rad- und Fußinfrastruktur stark macht, ist dadurch etwas gewachsen.

Wir haben nun bereits mehr als 4000 Mannheimer*innen für eine Unterschrift zu unseren Zielen überzeugen können. Tausend Dank dafür!

Damit wir die 17.000 Unterschriften schaffen, brauchen wir Eure Unterstützung und heißen weitere Aktive bei uns gerne willkommen. Bleibt auf dem Laufenden über unsere Aktionen in der Whatsapp Gruppe und der Signal Gruppe.


Tritt jetzt unserer Sympathisantengruppe bei:


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Der QuadRadEntscheid Mannheim hat gestern einen Ghost-Rollator an der Unfallstelle Lichtenbergstraße / Rheinuferstraße Ludwigshafen platziert. Dort wurde am 07.11.2022 eine Fussgängerin beim Überqueren der Straße vor den Augen ihres Mannes durch den Fahrer eines abbiegenden Lkw getötet. [1]

Aufstellung des Ghostrollators, Rheinuferstraße Bildquelle QEM

Der Unfall passierte am Anfang der Kurve, in einem Bereich, der gut einsehbar ist. An der Stelle ist ein Durchfahrtsverbot für Lkw angeordnet, welches durch das Zusatzschild "Lieferverkehr frei" abgeschwächt wird. Welcher Lkw nun tatsächlich Lieferverkehr ist, wurde vermutlich noch nie kontrolliert. Die Frage drängt sich auf, wozu solche Regelungen eingerichtet werden, wenn sie dann nicht kontrolliert werden.


Wir fordern konkrete Verbesserungen, um diesen problematischen Kreuzungsbereich zu entschärfen:


1. Der Gehweg, der im Kurvenbereich zwischen Lichtenbergstraße und Rheinuferstraße (rot), der diesen Namen nicht verdient, sollte physisch gesperrt oder rückgebaut werden, um eine Verwendung durch Fussverkehr zu verhindern. Wenige Meter weiter existiert eine Querverbindung zwischen den beiden Straßen durch die Grünanlage (grün), welche unkompliziert von Fussverkehr verwendet werden kann.

Karte der Unfallstelle. Rot eingezeichnet geforderte Sperrung bzw Rückbau, grün eingezeichnet die existierende Querung für Fussverkehr
Karte der Unfallstelle. Rot eingezeichnet geforderte Sperrung bzw Rückbau, grün eingezeichnet die existierende Querung für Fussverkehr

2. Anstatt einer Absenkung für Fuss- und Radverkehr an der Stelle, wo die Straße den geteilten Rad- und Gehweg kreuzt, sollte stattdessen eine Erhebung eingerichtet werden. Das hätte zur Folge, dass Fuss- und Radverkehr zwei Stolperfallen genommen werden. Zum anderen würde eine Schwelle für den Kfz-Verkehr entstehen, welche eine Verringerung der Fahrtgeschwindigkeit zur Folge hätte. Den Fahrzeugführer*innen wird dadurch mehr Zeit gegeben und damit die Wahrscheinlichkeit erhöht, die Verkehrssituation richtig einzuschätzen.

Forderung 2: Ebenerdige Rad- und Fusswegfüjhrung, sowie Schwelle für Kfz-Verkehr [3]

3. In den Niederlanden gibt es an gefährlichen Kreuzungen große Warnpoller in schwarz-weiß gestreift. Diese signalisieren dem Autoverkehr, dass an dieser Stelle Achtung geboten ist [2]. An dieser Stelle sucht man solche deutlichen Hinweise vergeblich. Denkbar wären auch eine gelb blinkende Ampel, die Abbiegende Kfz warnt und oder ein Achtung Radfahrer und Achtung Füssgänger Schild.


4. Ein Durchfahrtsverbot für Lkw (Lieferverkehr frei) ist nett gemeint, aber das Schild nicht wert, auf dem es steht, wenn keine Kontrollen stattfinden. Durchfahrtsverbote müssen kontrolliert werden.


Die Forderungen zeigen vor allem eines: Infrastruktur wurde bisher rein aus Perspektive der Autolobby gedacht. Das ist weder zeitgemäß und auch nicht mehr vermittelbar. Es muss sich etwas ändern und zwar jetzt!


Und zum Abschluss die Frage, warum immer erst etwas schlimmes passieren muss, bevor die Verkehrsplanung sich eine problematische Stelle anschaut und diese aktiv entschärft.

Einmündung Rheinuferstraße, Bildquelle: QEM

Gerade kürzlich sprach Christian Specht (CDU) Dezernat I bei der ABC-Schützen-Tournee von #VisionZero. [4] Gleichzeitig verweigert die Stadt Mannheim die Einrichtung einer Ampel oder eines Zebrastreifens vor der Schule auf Franklin. [5] Alle Stellen mit Handlungsbedarf zu benennen, würde den Rahmen dieses Posts sprengen. Leider ist unsere Erfahrung, dass Kommunen nur auf Druck reagieren. Wir möchten daher jede*n ermutigen: falls euch gefährliche Stellen auffallen, wo Infrastruktur verbessert werden sollte, wendet euch an eure Kommune und bringt euch aktiv ein. Nur so wird sich etwas ändern.


[1] https://presseportal.de/blaulicht/pm/117696/5364663

[2] https://arcd.de/detail/kreuzungen-fuer-alle-sicherer-gestalten

[3] https://www.mass.gov/doc/chapter-4-intersection-design-0/download S. 58

[4] https://presseportal.de/blaulicht/pm/14915/5390244

[5] https://quadradentscheid.de/post/stadt-mannheim-weigert-sich-zebrastreifen-oder-ampel-fuer-kinder-der-franklin-schule-einzurichten

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Herr Bertram Bähr vom Mannheimer Morgen ist zuständig für den Bereich Kindergarten und Schulen und hat die Schwierigkeiten für die Bewohner auf Franklin klar aufgezeigt: selbst wenn das "Eltern-Taxi" in der Garage verbleiben würde, ist die Verkehrsinfrastruktur auf Franklin nicht in der Lage, dem derzeitigen und zu erwartenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Schon gar nicht den kleinsten Verkehrsteilnehmer*innen der Grundschule auf Franklin. [1] Die Frage die im Raum steht an die Stadt, wird auch im Kommentar von Herrn Bähr gestellt: warum warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. [2]

Einfahrt der Schule links, rechts die Grünanlage, aus beiden Richtungen fahren Autos dazwischen Lotsen, die Kinder über die Straße geleiten.
Thomas Jefferson Straße, Einfahrt vor der Franklin Schule links, Grünanlage rechts . Bildquelle: QEM

Liest man die Antwort der Stadt, Dezernat IV, und der Stadtentwicklungsgesellschaft (MWSP) auf die Anfrage der Eltern auf Franklin zur Verkehrssituation vor der Grundschule, fragt man sich, warum solche Argumente gegenüber Eltern geäußert werden, die seit 2 Jahren in Sorge um das Leben ihrer Kinder sind. Dabei mit vermeintlichen gesetzlichen Sachlagen und einer falschen Darstellung der Situation vor Ort zu kommen, wird die Debatte nicht beenden. Diese Antwort ist ein klares Versagen der Stadt, die ihre Bürger*innen nicht ernst nimmt und ihre Kinder durch solche unüberlegten Entscheidungen gefährdet.

Wir geben Teile des Antwortschreibens (PDF-Datei) kommentiert wieder.


Die Stadt/MWSP hat das Ziel den Bring- und Holverkehr zur Schule soweit zu reduzieren, dass allein dadurch die Verkehrssicherheit steigt. Wie das umgesetzt werden soll, bleibt unklar, denn die von der Stadt/MWSP im Brief angebrachten Veränderungen werden eher die Gefahrensituationen für die Kinder erhöhen:


- Vorgeschlagen wird seitens der Stadt, Kurzzeitparkplätze in der Nähe der Schule einzurichten. Im nächsten Satz wird jedoch behauptet, dass es nicht möglich sei, im Umkreis der Schule Parkbuchten zu bauen. Es bleiben die bestehenden Parkplätze vor der Schule, ca. 20 Stück an der Zahl. Diese würden für das Kurzzeitparken frei gegeben. Was das in Hinblick auf die Übersichtlichkeit auf der Straße verbessern soll, ist unklar. Wenn die Autos aus den Parkplätzen auf die Straße fahren, wird die Gefahrenlage erhöht, insbesondere für die Grundschüler*innen, welche die Straße queren.

- Die Stadt bietet zudem Bodenmarkierungen an: sogenannte Bodenpiktogramme.

- Zusätzlich soll diese Bodenmarkierung durch das Schild "Kinder" (VZ 136-10) ergänzt werden, das in der Wasserwerkstraße von Franklin her kommend aufgestellt wird. Leider ist eine Beschilderung an der Kreuzung Wasserwerkstraße erst nach dem Endausbau möglich, heißt es. Also irgendwann im Jahr 2024 wird es ein Schild geben, wenn alles nach Plan läuft. So lange sollen Piktogramme zusammen mit den neuen Kurzzeitparkplätzen Verbesserung bringen? Dieser unzureichende Lösungsvorschlag ist enttäuschend. Da es auf ganz Franklin weder Fuß- noch Radwege gibt, von Fußgängerüberwegen ganz zu schweigen, macht diese Aussage der Stadt klar, dass Franklins Verkehrsinfrastruktur während der Bauphase, in der schon die erste Hälfte der Bewohner*innen eingezogen und sogar eine Schule eröffnet werden konnte, nicht hinlänglich geplant wurde, sondern die Sicherheit der Bewohner*innen, in diesem Fall Grundschüler*innen, bewusst riskiert wird.

- Desweiteren heißt es: die Bedingungen für Zebrastreifen und Ampel würden nicht erfüllt. Zwar sei vor einer Schule der "rechtliche Spielraum" für Zebrastreifen oder Ampeln größer, aber folgende Bedingungen machen den Einsatz von Zebrastreifen oder Ampeln unmöglich: Gute Sichtbarkeit von allen Fahrtrichtungen, die Fußgänger müssen den Auto- und sonstigen Verkehr gut erkennen können und umgekehrt. Laut MWSP ist dies auf Franklin nicht erfüllt.

Wer ortskundig ist weiß, vor der Schule ist eine ca. 300 Meter lange gerade Straße. Laut dem Leitfaden "Fußgängerüberwege" des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg (S. 26) ist bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h ein Mindestabstand von 50 Metern zum Zebrastreifen vorgesehen. [3] Die Aussage der MWSP zu den Bedingungen zur Einrichtung eines Zebrastreifens sind damit unzutreffend.

Zudem sagt die MWSP, dass der Zebrastreifen nicht in einer Kurve liegen oder an eine angrenzen dürfe. Den Zebrastreifen könnte man mindestens 10 Meter weit weg von der Kurve oder Einmündung zur Wasserwerkstraße anbringen. Dazu muss man wissen, dass die Idee, die Kinder kurz nach der Kurve über die Straße zu lotsen von der MWSP stammt!

Zusätzlich müsse der Zebrastreifen häufig genutzt werden, da sonst ein sogenanntes „einseitiges Sicherheitsempfinden“ entsteht, das zu Unsicherheiten und einer höheren Gefahrensituation führt. Die Frage stellt sich: Müsste man dieses einseitige Sicherheitsempfinden nicht generell an jedem Verkehrsschild, Zebrastreifen oder Ampel konstatieren? Wahrscheinlich wird sogar der Fußgängerüberweg vom Wasserturm in die Planken nicht rund um die Uhr von Fußgänger*innen genutzt - macht das diesen überflüssig?


- Neue Wege durch die Grünanlage wird es nicht geben, da ein Überqueren der Straße dort zu gefährlich sei, da die Ein- und Ausfahrt der Schule unübersichtlich ist. Zumal viele Eltern mit dem Auto auf der Straße vor der Schule anhalten, so dass die Kinder zur Grünanlage hin aussteigen - da wäre es doch gut, einen Zebrastreifen mit Ampel dort zu installieren, was den Kindern ermöglichen würde, gesichert über die Straße zu gelangen.


Eine Verbesserung der Verkehrssituation vor der Franklin Grundschule ist ohne eine Einschränkung für den PKW-Verkehr und ohne einen gesicherten Fußgängerüberweg nicht möglich

Die von der Stadt angebotenen Lösungsvorschläge sind nicht hinreichend durchdacht und hätten zum Schutz der Grundschüler*innen vorab geplant und mit Eröffnung der Schule 2019 umgesetzt werden können. Nach den ersten Unfällen, die bereits passiert sind, zeigt die Antwort der Stadt, dass sie die Situation vor Ort offenbar nicht ernst nimmt.


[1] https://mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/franklin_artikel,-franklin-mannheimer-eltern-fordern-sicheren-ueberweg-fuer-schulkinder-in-franklin-_arid,2025813.html

[2] https://mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/franklin_artikel,-franklin-vor-der-mannheimer-franklinschule-herrscht-grosse-gefahr-fuer-die-kleinen-_arid,2025814.html

[3] https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/Brosch%C3%BCren_Publikationen/Fussgaengerueberwege_Leitfaden_Anlage_Ausstattung_Brosch%C3%BCre_190215.pdf


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