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Seit kurzem gibt es eine weitere Möglichkeit kontaktlos für unseren Radentscheid zu unterschreiben: Auf der Seite innn.it ist es möglich unsere Unterschriftenliste samt Briefumschlag zum Selbstfalten auszudrucken. Nach dem Ausfüllen dann einfach in den nächsten Briefkasten damit und fertig! Das Porto bezahlt netterweise inn.it.

Weiterhin könnt ihr natürlich auch einfach hier auf unserer Website unsere Unterschriftenliste herunterladen, ausdrucken und dann ausgefüllt bei einer unserer Sammelstellen abgeben.

Ein Datum wann wir mit Sammeln aufhören haben wir derzeit noch nicht. Deshalb würden wir uns freuen, wenn jeder noch mal einigen Leuten in Manniem Bescheid sagt und sie bittet für den QuadRadEntscheid zu unterschreiben. In der Kita, Schule oder im Verein gibt es Menschen, die sichere Rad- und Fußwege in Mannheim wollen. Auch Kollegen, Freunde oder Nachbarn unterschreiben gern.

Danke für Deine Unterstützung!

Die IHK-Rhein-Neckar hat im Juni zusammen mit dem Handelsverband Nordbaden und der Werbegemeinschaft Mannheim City eine Online-Umfrage zum Mannheimer Verkehrsversuch in der Innenstadt durchgeführt. Dabei wurden rund 1800 Unternehmen zur Teilnahme eingeladen. Es kam zu 245 Rückmeldungen, rund 14 Prozent der eingeladenen Unternehmen [1]. Nun sind 14 Prozent nicht gerade viel und die Frage drängt sich auf, ob diese kleine Minderheit überhaupt das Meinungsbild der gesamten Unternehmen abbilden kann? Unter bestimmten Umständen ist das theoretisch möglich - Stichwort: Repräsentativität: Wenn diese 245 Teilnehmenden das gesamte Spektrum der rund 1800 Unternehmen hinsichtlich ihrer Eigenschaften (Branchenzugehörigkeit, Betriebsgröße, Umsatzstärke etc.) und hinsichtlich ihrer Einstellungen gegenüber des Verkehrsversuchs repräsentieren. Doch ist das bei dieser Umfrage der Fall? Es liegt nahe, dass an einer IHK-Umfrage zum Verkehrsversuch sich eher die Unternehmen beteiligen, welche sich mit Problemen um den Verkehrsversuch konfrontiert sehen oder gar verärgert über diesen sind. Diese tendenziell negativ dem Verkehrsversuch gegenüber eingestellten Unternehmen nehmen dann vermehrt an der Umfrage teil, sind damit überrepräsentiert und verzerren das Meinungsbild. Das Ergebnis der Befragung sieht dann für den Verkehrsversuch schlechter aus als es eigentlich ist, weil die weniger stark empörten Unternehmen tendenziell seltener teilnehmen und damit unterrepräsentiert werden.


Doch die fehlende Repräsentativität ist nicht das einzige Problem der Umfrage. Die Formulierungen mancher Fragen und die Unausgewogenheit der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten weisen oft einige umfragemethodische Mängel auf. Zum Beispiel wird nach den Kriterien für den Erfolg des Verkehrsversuchs gefragt. Leider berücksichtigen die aufgeführten Kategorien nur einen Teilbereich möglicher Kriterien. So sind zwar sechs der neun Kategorien auf den Kfz-Verkehr konzentriert. Es ist jedoch auch gut denkbar, dass der Verkehr zu Fuß, mit Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln („Laufkundschaft“) Kriterien für den Erfolg des Versuchs sein können. Themen wie die Aufenthaltsqualität, neue gastronomische Möglichkeiten, die Art der Einkaufserlebnisse und funktionierende Lieferzonen (um nur einige zu nennen, die einem eigentlich nach ein bis zwei Minuten Nachdenken einfallen sollten) werden ebenso nur unzureichend benannt und rücken dadurch aus dem Blickfeld der Befragten. Die befragten Unternehmen bekommen dadurch eine unvollständige und gelenkte Liste mit Kriterien vorgelegt, die den Rahmen für ihre Antworten vorgibt und damit beeinflusst. Diesem Umstand geschuldet sind die Ergebnisse der Umfrage dahingehend verzerrt, dass viele Teilbereiche nicht erfasst und damit unterrepräsentiert sind. Es gibt eine Reihe solcher handwerklicher Fehler, die die Interpretation der Ergebnisse stark erschweren, bisweilen sogar unbrauchbar werden lassen. Weiter werden immer wieder drohende Umsatzverluste ins Spiel gebracht, die den negativen Rahmen, in dem sich diese Umfrage bewegt, weiter verstärken und die Befragten beeinflussen können.

IHK Umfrage - Unneutrale Frage zur Höhe des Umsatzverlustes vergleich Jan- Mär 2022 zu Jan - Mär 2019. Frage: Wie hoch ist Ihr Umsatzverlust vom 1. Januar bis zum 31. Mai 2022 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019?
IHK Umfrage - Unneutrale Frage zur Höhe des Umsatzverlustes Vergleich Jan- Mär 2022 zu Jan - Mär 2019

Die Spitze des Eisbergs - bei der letzten Frage ist dann schließlich alles schief gelaufen, was bei einer Frage schief laufen kann: negatives Framing („Umsatzverlust“), kein Zeitraum, der zum erst im März 2022 gestarteten Verkehrsversuch passt und das Ausblenden aller naheliegender Effekte zu Umsatzveränderungen in dieser Zeit wie bspw. die Corona-Pandemie oder die Inflation.


Umfrage ohne Aussagekraft


Was bleibt also? Die Ergebnisse der umfragemethodisch fehlerbehafteten Umfrage zeigen, dass einige Unternehmen sich ein vorzeitiges Ende des Verkehrsversuchs wünschen. In Anbetracht der skizzierten Schwachstellen kann daraus jedoch nicht geschlossen werden, dass ein Großteil der Unternehmen den Verkehrsversuch ablehnen oder sich gar einen sofortigen Abbruch wünschen, auch wenn dies der Mannheimer Morgen mit der Überschrift „Knapp die Hälfte der Inhaber für sofortigen Abbruch des Mannheimer Verkehrsversuchs“ suggeriert [2]. Vielmehr kann es auch gut sein, dass einige Unternehmen (und unter Umständen auch andere Personen dieser öffentlich zugänglichen Umfrage) ihrem Ärger über den Verkehrsversuch Luft gemacht haben und dabei durch das negative Framing und die beschränkten Auswahlmöglichkeiten der Umfrage auch noch weiter gegen den Verkehrsversuch angeheizt wurden.


Abschließend stellen wir uns angesichts der vielen handwerklichen Mängel die Frage, warum es der IHK Rhein-Neckar nicht gelungen ist, ein neutral erfasstes Meinungsbild des Handels einzuholen. Wurden einfach viele kleine Fehler an verschiedenen Stellen gemacht oder sollte aktiv und bewusst beeinflusst werden? Wurde die Umfrage lediglich dilettantisch erstellt oder sollte sie so manipulativ aussehen und durchgeführt werden, wie sie nunmal durchgeführt wurde? Wir wissen es nicht. Doch feststeht: Für die teilnehmenden Unternehmen war die Beantwortung leider reine Zeitverschwendung. Denn dass sich Unternehmen keine Umsatzverluste wünschen, wussten wir ja schon vorher.


Die IHK Rhein-Neckar vertritt offiziell die Interessen der ansässigen Unternehmen. Aber wie können die Interessen der Unternehmen vertreten werden, wenn bereits das Einholen der Meinungen zu einer bestimmten Thematik derart verzerrt erfasst wird? Ein neutral erfasstes Meinungsbild ist mit dieser Umfrage zum Verkehrsversuch leider nicht möglich. Woher kennt die IHK Rhein-Neckar die Interessen ihrer Mitglieder also? Und fühlen sich die Mitglieder durch die IHK Rhein-Neckar adäquat vertreten, wenn mit derartig zustande gekommene Umfragen Stimmung gegen ein Projekt gemacht wird, unabhängig davon, was die rund 1800 eingeladenen Unternehmen überhaupt wollen?

Verkehrsversuch Paradeplatz /Kunststraße. Bildquelle: QEM
Verkehrsversuch Paradeplatz /Kunststraße. Bildquelle: QEM



  • 13. Juli 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Unverantwortlich und eine massive Gefährdung von Fußgänger*innen und Radfahrenden. Wer die StVO derart schlecht kennt oder diese wissentlich ignoriert, hat mit einem motorisierten Gefährt auf den Straßen nichts zu suchen. In diesem Fall fuhr die Person nicht auf der Straße, sondern - wie das Video zeigt - auf dem provisorischen Fuß- und Radweg. Auch der Hinweis, dass dies eben ein Fuß- und Radweg sei, hat den Motorradfahrer nicht dazu bewegen können, verantwortlich und gemäß StVO zu handeln.


Das Verhalten des Motorradfahrers ist leider synonym für das Verhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmern in Mannheim. Regeln werden als Empfehlung wahrgenommen und eine Ahndung findet größtenteils nicht statt. Eine Justiz die Verfahren wegen Bedrohung und Beschimpfung reihenweise unter fadenscheinigen Begründungen wie "mangelndes öffentliches Interesse" einstellt, tut das Ihre und sendet leider völlig falsche Botschaften. Nicht stattfindende Abstandskontrollen beim Überholen von Radverkehr und ein offenbar mangelndes Bewußtsein für solche Problematiken bei den Ordnungsbehörden in Mannheim verschärfen die Thematik weiter.

Die Aggression, die der Führer des Kraftrads an den Tag legt, ist erschreckend. Schaut man sich das Video mit Ton an, hört man, wie der Fahrer mehrfach extrem aggressiv den Motor aufheulen läßt, um den Radfahrer einzuschüchtern und zu verdrängen.

Dazu kommt die verbale Aggression. Auf die Ansprache, was der Fahrer überhaupt auf dem Radweg macht, reagiert er mit der Aussage: "Bist du bei der Behörde und ich weiß nix davon?" Das ist leider der übliche Gesprächsverlauf und nicht selten endet ein solches Gespräch mit Gewaltandrohung seitens der Fahrer*innen.


Abseits des Fehlverhaltens des Motorradfahrers möchten wir noch auf die Baustellenregelung an der Bismarckstraße auf Höhe des Finanzamts eingehen:

Wieso wird der Fuß- und Radverkehr dort zusammengelegt? Durch die hohe Geschwindigkeitsdifferenz ist das für beide Fortbewegungsarten gefährlich und sollte grundsätzlich vermieden werden.

Eine Möglichkeit diese Gefahrenstelle zu entschärfen und Konflikte zu vermeiden wäre, den PKW-Verkehr auf eine Spur zu leiten und die rechte der beiden Spuren für den Radverkehr zu verwenden. Für den Fußverkehr stünde dann exklusiv der derzeitige provisorische Fuß- und Radweg zur Nutzung bereit.


Der Fuß- und Radverkehr wird hier - wieder einmal - zum Vorteil des motorisierten Verkehrs gegeneinander ausgespielt. 2 breite Spuren für den motorisierten Verkehr, eine schmale Spur für Fuß- und Radverkehr - gerechte und sichere Platzverteilung im öffentlichen Raum geht anders!


Wie im Post vom 06.07.2022 ausgeführt, brauchen wir in Mannheim ein komplett anderes Baustellenmanagement.



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